Dienstag, 17. Februar 2015

Die verstrickte Dienstagsfrage 08/2015

Das Wollschaf hat heute eine kurze, aber interessante Frage: 

"Was macht für Dich ein gutes Strickdesign aus?"

Das wichtigste meiner Meinung ist die Lesbarkeit der Anleitung. Was bringt mir das schönste Strickdesign, wenn die Anleitung unverständlich ist oder gar Fehler beinhaltet? Richtig, gar nichts. 

Mein zweiter Punkt ist interessantes Design. Ungewöhnliche, clever durchdachte Kontruktionen. Einfach Dinge, die man nicht überall sieht. Ich freue mich immer, wenn Designs entdecke, die auf dem ersten Blick sehr kompliziert erscheinen und beim Lesen der Anleitung sich die Idee hinter dem Strickstück dann erschließt. Diese kleinen "Aha-Momente" erlebe ich öfter, wenn ich eine gute Anleitung gefunden habe. 

Einige Beispiele für meiner Meinung nach "guten Strickdesign":

Die Leafy Fingerless Gloves sind schön erklärt. Es gibt vorgefertigte, gespiegelte Charts, die einem sehr gut verdeutlichen, wie man die Handschuhe stricken muss. Ein sehr gutes Projekt für die ersten Handschuhe. Außerdem gefällt mir sehr das Blattmuster, was sich elegant über den Handrücken schlängelt.

"Fringed" von Stephen West möchte ich auch gerne ins Feld schicken. Der Name Stephen West wird jedem zwangläufig über den Weg laufen, wenn man sich mit dem Hobby Stricken auseinander setzt. Diese Anleitung habe ich zwar noch nicht selber gestrickt, sie allerdings im Auftrag für eine Arbeitskollegin (die nicht bei ravelry ist) gekauft. Außerdem musste ich sie dann direkt meiner Kollegin erklären (sie kann nicht so gut Englisch) und habe dann direkt gesehen, wie genial diese Anleitung geschrieben wurde. Ich werde defintiv bald mehr von Stephen West stricken... Allein seine ungewöhnliche Art zu Fotografieren macht unheimlich Lust aufs Nachstricken. 

Die Anleitung habe ich zwar noch nicht nachgestrickt, aber allein das Design dieser Jacke spricht mich unheimlich an. Wenn ich irgendwann mal Zeit dazu finde, werde ich sicherlich mich daran versuchen.

Und nun noch ein paar Worte zu Deutschlands wahrscheinlich bekanntesten Strickdesignerin: Martina Behm

Ich gebe es ganz offen zu: Ich bin kein Fan von den meisten ihrer Designs. Ich kann zum Beispiel den ganzen Hype um den Hitchhiker nicht verstehen. Man muss sich das Mal vorstellen... Dieses Projekt wurde über 18.000 Mal auf ravelry nachgestrickt. O_O Aber nun gut, Geschmäcker sind halt verschieden. 

Aber unter ihren vielen Anleitungen gibt auch ein paar wenige, die mich ansprechen. Eins von diesen ist "Leftie". Ich habe lange mit mir gerungen, ob ich mir nun wirklich die Anleitung kaufe, aber letztendlich habe ich es doch getan. Wenn ich ein wenig Platz auf meinen Nadeln geschaffen habe, werde ich mal berichten, ob ich mich dann doch noch mit ihren Anleitungen anfreunden konnte.

Ich möchte jetzt keinen angreifen, der ihre Anleitungen strickt/gut findet. Das mir die meisten ihrer Anleitungen nicht zusagen, ist nur meine persönliche Meinung. Daher, wenn ihr Spaß an den Anleitungen von Martina Behm habt, dann ist doch alles gut. Hauptsache man hat generell Spaß am Stricken! ♥

Huch, jetzt ist das ganze doch ein wenig länger geworden, als ich zuerst gedacht hatte. Habt ihr vielleicht Interesse daran, dass ich hin und wieder "Fundstücke" vorstelle? Ich habe nämlich noch einige andere Designs auf Lager, die ich für schön empfinde... 

Liebe Grüße
Sina

8 Kommentare:

  1. Den Hype um den Hitchhiker kann ich auch nicht nachvollziehen. Ehrlich gesagt mag ich ausländische Designer lieber ;)
    Liebe Grüße
    Gusta

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hallo Gusta,

      ja auch ich kann mich eher mit englischen Anleitungen anfreunden. Inzwischen nehme ich meist eher die englische Anleitung, wenn ich die Wahl zwischen einer deutschen und einer englischen habe. Die englischen Strickbegriffe sind viel kürzer und eingängiger meiner Ansicht nach. Vor allem "denke" ich meist in Abkürzungen, wenn ich stricke. z.B. k2, p2, kfb, p2 ist viel einfacher zu merken. ^^'

      Liebe Grüße
      Sina

      Löschen
  2. Die Stephen West-Anleitungen hab ich mir auch schon mit Interesse angesehen. Die sehen wirklich spannend aus. Bei den Martina Behm Anleitungen sehe ich das ein wenig anders. Wie man meinen letzten Produktionen ansehen kann ;) Ich bin durch ihre Anleitungen jetzt zum Tücher-Stricken gekommen. Sie sind - wie ich finde - sehr gut erklärt und erfüllen momentan meine Kriterien ans abendliche Entspannungs-Stricken. Ich werde demnächst sicher auch mal etwas Komplizierteres ausprobieren, aber bisher spare ich mir das Komplizierte fürs Nähen ;)
    Liebe Grüße
    Katharina

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hallo Katharina,

      Stephen West ist wirklich ein außergewöhnlicher Designer. Nicht alles seine Designs sind alltagstauglich, aber alle durchweg spannend konstruiert.

      Ich habe auch nichts gegen die Anleitungen Martina Behm direkt, ich finde sie doch meistens etwas... hm. Eintönig.
      Für die ersten Strickerfahrungen sind sie allerdings ideal, man benutzt nur die Grundkenntnisse und hat dann schwuppdiwupp ein Tuch. Sie ist halt die "Königin von kraus-rechts" und ich kann mich nicht mit allen ihren Design identifizieren. Muss ich aber auch nicht! :D Denn ravelry bietet einem so viele unterschiedliche Anleitungen, dass ich wahrscheinlich pausenlos stricken könnte, ohne dass mir die Muster ausgehen würden. Ich will jetzt auch niemanden angreifen, der ihre Muster strickt - jeder hat halt einen eigenen, persönlichen Geschmack. Wichtig ist nur, dass man Spaß am Stricken hat!

      Liebe Grüße
      Sina

      Löschen
  3. Guten Morgen,

    ja, manche Designs sind sehr sehr langweilig. Da gebe ich dir recht. Wobei ich hin und wieder gerade diese Einfachheit mag und so manches handgefärbtes Garn kann zu nichts anderem, als etwas Schlichtem verarbeitet werden. Häufig fängt die Färbung an, das Muster zu schlucken. Das finde ich sehr unschön.

    Ansonsten kann ich dir nur zustimmen. Ein gut durchdachtes Design, das auch noch tragbar ist und das auch im Alltag, ist was gutes und eine fehlerfreie Anleitung sollte es schon sein.

    Viele Grüße
    Jana

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hallo Jana,

      vielen Dank für deinen Kommentar.
      Ja, in Einfachheit kann durchaus Eleganz stecken, vor allem, wenn das Garn ganz besonders ist. Aber wenn man merkt, dass Garn und Muster nicht wirklich miteinander harmonieren (und das Gefühl habe ich oft bei Hitchhikerprojekten), ist das nicht wirklich mein Fall. Ich mag es generell nicht, wenn die Farben zu wild kombiniert werden. Bei Stinossocken mag das vielleicht noch gehen, aber bei Tüchern, die man am Hals trägt, ist das meiner Meinung nach grenzwertig. Aber wie ich schon vielfach erwähnt habe: Geschmäcker sind halt unterschiedlich und das ist auch gut so!

      Liebe Grüße
      Sina

      Löschen
  4. Liebe Sina,
    ich glaube ein gutes Strickdesign hängt neben dem persönlichem Geschmack auch von den eigenen Fertigkeiten ab. Im Laufe der Zeit werden wohl die meisten den Schwierigkeitsgrad für sich erhöhen. Liegt darin nicht auch der Reiz am Handarbeiten, das Lernen? ;-)
    Weiterhin viel Spaß am Stricken
    Lieben Gruß
    Angie

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Angie,

      oh, das hast du einen Punkt! Diesen Punkt habe ich noch gar nicht betrachtet, aber da hast du vollkommen recht. Die eigenen Fähigkeiten spielen sicherlich eine große Rolle bei der Auswahl des Designs... Vielen Dank für deine sinnvolle Ergänzung. :)

      Liebe Grüße
      Sina

      Löschen

Vielen Dank, dass du ein paar Worte da lassen möchtest. Ich freue mich über jeden Kommentar und versuche jedem zu antworten. :)